Stephen King & Owen King – Sleeping Beauties (Hörbuch)

 

Sprecher

David Nathan

(Ungekürzte Ausgabe)




Über das Hörbuch

Random House Audio| 1.661 Minuten | Erschienen: 2017 | Original Titel der Vorlage: Sleeping Beauties (Scribner)
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Der Tag, an dem die mysteriöse Evie in dem kleinen Städtchen in den Appalachen auftaucht, bricht auf der Welt eine Pandemie aus: alle Frauen, die einschlafen, spinnen eine Art Kokon um sich und wachen einfach nicht mehr auf. Weckt man sie aus ihrem Dornröschenschlaf, werden sie zu gewalttätigen Furien, die weder Freund noch Familie zu kennen scheinen. Nur Evie, die für den Mord an zwei Männern ins örtliche Frauengefängnis überstellt wurde, scheint dagegen immun zu sein. Sie behauptet, die Frauen seien an einem besseren Ort, an einem Ort ohne Männer, und dass sie die Macht besitze, sie wieder aufzuwecken – sofern die Frauen es denn selber wollen. Doch dazu muss sie am Leben bleiben, was sich leichter anhört als es sich schließlich entpuppt, denn verstörte Truppen von Männern glauben, dass man sie wie eine Laborratte untersuchen sollte, um ein Gegenmittel zu finden und die Frauen zurück zu holen. Andere glauben, dass sie eine Art Dämon ist und man sie töten sollte, um den faulen Zauber zu beenden. Clint Norcross, Psychiater im Gefängnis, setzt alles daran Evie vor beiderlei Schicksal zu bewahren, damit sie ihr Versprechen einlösen kann – denn auch seine Frau ist unter den Schlafenden.

Meine Meinung

Eine Welt ohne Männer, respektive eine Welt ohne Frauen. Beide Geschlechter müssen durch eine mysteriöse Schlafkrankheit, die den Namen „Aurora“ erhält und sich rasend schnell ausbreitet, ohne einander auskommen. Ein interessantes Szenario, das Stephen King in seiner ersten Zusammenarbeit mit seinem Sohn Owen zeichnet. Rasend schnell schlafen auf der ganzen Welt sämtliche Frauen und Mädchen ein und bilden diesen skurrilen Kokon um sich. Die Männer sind verunsichert, verstört, verzweifelt. Was passiert mit ihren Ehefrauen, ihren Schwestern, Müttern, Töchtern? Die Reaktionen fallen ganz unterschiedlich aus. Manche nehmen sich das Leben. Andere verlieren den Verstand. Wieder andere glauben, dass die wenigen noch wachen Frauen durch die bereits eingeschlafenen gefährdet sind und wollen sie töten. Eine Truppe von Männern versammelt sich um den Tierfänger Frank, der die ominöse Evie Black um jeden Preis in die Hände bekommen will, damit sie ihnen ihre Frauen zurück bringt.

Die Lage spitzt sich also immer weiter zu, die Fronten verhärten sich, während die Männer auf unterschiedlichen Wegen versuchen das ihrer Meinung nach Beste für die Frauen ihrer Familie zu tun. Wie bei King üblich baut sich das ganze langsam auf. Mit 1.661 Minuten Laufzeit (960 Seiten in der Buch-Ausgabe) hat sich das Vater-Sohn-Duo King Zeit gelassen, den Spannungsbogen aufzubauen. Dabei waren aber nur wenige Stellen dabei, bei denen ich mir dachte: na, so ausführlich hätte ich DAS jetzt nicht haben müssen. Trotz des Umfangs und der zahlreichen Figuren, die zu Wort kommen, wird es nicht langweilig. Vielleicht auch gerade wegen der vielen verschiedenen Charaktere. Vom Ausmaß und Setting her erinnerte mich die Geschichte ein wenig an Kings „The Stand – Das letzte Gefecht“, wo es auch um eine rätselhafte Krankheit geht, die einen Großteil der Menschheit dahin rafft, und eine Gruppe Überlebender, die sich ein neues Leben aufbauen muss.

Allerdings muss ich gestehen, dass „Sleeping Beauties“ nicht ganz damit mithalten konnte. Die Figuren waren breit gefächert und durchaus sympathisch oder unsympathisch, je nachdem wie sie angelegt waren, aber mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Es gab keinen Charakter, der mir persönlich wichtig gewesen wäre. Dazu kommt, dass ich wirklich stundenlang dabei zugehört habe, wie sich Konflikt und Spannung aufbauen – um dann praktisch mit einem Fingerschnippen aufgelöst zu werden. Das Ende hat mich nicht überzeugen können und ist dem schönen, sorgfältigen Storyaufbau irgendwie nicht gerecht geworden.

Zum Sprecher kann ich beim besten Willen nichts Objektives sagen, denn ich liebe David Nathan. Vermutlich könnte er mir auch das Telefonbuch vorlesen. Die Stunden flogen nur so dahin und auch wenn ich mein Herz an keine der Figuren hängen konnte, hat David Nathan ihnen doch durch seine Art sie zu lesen unterschiedliche, ganz eigene Persönlichkeiten gegeben.

Ivys Fazit

Eine tolle Idee, deren glänzender Lack aber mit einem meiner Meinung nach nicht ganz würdigen Ende ziemlich abblättert. Nichts desto trotz hat mir „Sleeping Beauties“ fast die ganze Geschichte über Spaß gemacht – es gibt drei solide Punkte von mir für die erste Zusammenarbeit von King & King.

Aussehen: ♥♥♥♥

 Spannung: ♥♥♥

 Schlüssigkeit: ♥♥♥

 Emotionale Tiefe: ♥♥♥

Charaktere: ♥♥♥

 Schreibstil: ♥♥♥

 Sprecher: ♥♥♥♥♥

Insgesamt: ♥♥♥

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